Quelle | Stadt Passau - Veranstaltungen |
Gloria Sogl. Sensory Memory
Museum Moderner Kunst - Wörlen

Digital Tenderness, Textile Installation, 2024–2025 © Gloria Sogl, Foto Michael Mönnich
2025
Die Veranstaltung
Gloria Sogl verschmilzt in ihren Arbeiten traditionelles Handwerk mit digitaler Technologie. Ihr bevorzugtes künstlerisches Medium sind Tapisserien, die auf handbetriebenen digitalen und vollautomatischen Jacquard-Webstühlen entstehen. Für ihre Motive überlagert sie gesammeltes Bildmaterial digital zu komplexen visuellen Informationen, die im Webprozess weiter verdichtet werden – teilweise bis zur Unleserlichkeit. Diese Transformation übersetzt menschliche Gesten in codierte Muster und bewahrt dabei Spuren des "Begreifens" an der Schnittstelle von Handwerk und digitaler Produktion.
Als eine der frühesten Formen algorithmischen Denkens ist Weben tief in der Kulturgeschichte verankert. Sogl erforscht, wie diese Praxis Sinnlichkeit, Wahrnehmung, Intuition und taktile Wissensformen im digitalen Kontext ausdrücken kann. Sie hinterfragt westliche Konzepte, die digitale Informationen als abstrakt und losgelöst von physischer Präsenz betrachten – obwohl Algorithmen aus materiellen Praktiken entstehen. Durch die Transformation digitaler Entwürfe in die physisch-taktile Realität von gewebten Textilien überbrückt sie diese Gegensätze, lotet den Raum zwischen 0 und 1 aus und untersucht, wie verkörperte Praktiken neue Interaktions- und Seinsformen ermöglichen können.
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