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Konzert "Crush" & "Cryptic Commands"
Die Veranstaltung
Buchpräsentation
und Diskussion mit Herausgeber:innen und Beitragenden
Daniel Gönitzer / Katharina Pressl (Hg.)
Nullpunkte der Gewalt. Antisemitismus, Nationalsozialismus und Hexenverfolgung im Lavanttal.
(Verlag CLIO: Graz 2025)
Datum: Samstag, 12. April 2025
Beginn: 19 Uhr
Ort: CONTAINER 25, Sandsteinweg 8, 9411 St. Michael bei Wolfsberg, Kärnten/Koroška
Eintritt freiwillige Spenden.
In diesem Sammelband werden das Lavanttal in Kärnten/Koroška und seine Gewaltgeschichte anhand von Schlaglichtern auf Antisemitismus, Nationalsozialismus und Hexenverfolgung als Nullpunkte der Gewalt beleuchtet. Die Beiträge zur vergessenen, verschwiegenen und verdrängten Gewaltgeschichte sind ihrem „Gegenteil“ gewidmet: einem solidarischen und offenen Tal.
Mit Beiträgen von Adina Camhy, Daniel Gönitzer, Heimo Halbrainer, Valentin Hauser, Christian Klösch, Wilhelm Kuehs, Andrea M. Lauritsch, Elena Messner, Katharina Pressl, Marlene Radl, Alexandra Schmidt, Manuel Swatek, Viktoria Tatschl, Johannes Thonhauser, Alexander Verdnik
„Der vorliegende Band wehrt sich gegen jede Beruhigung und ganz gewiss gegen die Behauptung von Balance. Er stiftet algebraisch, analytisch und aktionistisch Unruhe und verursacht eine notwendige Gleichgewichtsstörung innerhalb der dominanten Diskurse Kärntens.“
„Pričujoči zbornik se upira vsakršnemu zagotavljanju ali uveljavljanju ravnovesja in zavestno netialgebraični, analitični in akcijskinemir ter tako sistematično ruši ravnovesja znotraj prevladujočihdiskurzov o avstrijski Koroški.“
Elena Messner in ihrem Geleitwort (d/slo)
Kontakt Herausgeber:innen: Daniel Gönitzer (0676 7262515) und Katharina Pressl (0650 6916389)
https://www.nullpunkte-lavanttal.at/
http://www.clio-graz.net/
Das Lavanttal nimmt in der Geschichte Österreichs vor allem eine zwielichtige Rolle ein. Bereits 1338 kommt es zu einem Pogrom gegen die jüdische Bevölkerung, über 70 Menschen sterben, etliche werden vertrieben. 1496 erlässt Kaiser Maximilian I. das sogenannte “Judenedikt”, welches der jüdischen Bevölkerung den Aufenthalt in Kärnten generell verbietet. 1493 wird österreichweit in Wolfsberg der erste Prozess abgehalten, in dem der “Teufelsbund” und “Hexerei” ausschlaggebend für ein Todesurteil sind. Die großen Wellen der Hexenverfolgung setzen in Kärnten und insbesondere im Lavanttal erst 100 Jahre nach dem Exempel von 1493 ein. Ab Mitte des 17. Jahrhundert kommt es in ganz Kärnten zu Hinrichtungswellen und Kettenprozessen.
1600 werden 14 evangelische Familien aus Wolfsberg verbannt, es kommt zu Bücherverbrennungen, die evangelische Kirche im Schloss Bayerhofen, das Predigerhaus sowie der evangelische Friedhof werden zerstört. Der “Kärntner Abwehrkampf” 1919 wird als besonders blutig mystifiziert, gibt einer anti-slawischen Grundhaltung Ausdruck und führt zur Konstruktion “heimattreuer Kärntner”. 1934 ist der Bezirk Wolfsberg der einzige politische Bezirk Österreichs in dem es den Nationalsozialisten gelang, politisch die Macht zu übernehmen und militärisch das Territorium vollständig zu besetzen, dementsprechend ist der “Anschluss” 1938 in Wolfsberg ohne eklatanten Widerspruch abgelaufen. 1938 werden die Wolfsberger lebenden jüdischen Familien vertrieben und 1942 teilweise im KZ Auschwitz ermordet. In den Jahren 1940/41 wurden außerdem 66 Wolfsberger:innen im Zuge der NS-„Euthanasie“ ermordet: 60 Personen in der Tötungsanstalt Hartheim und 6 im Gaukrankenhaus Klagenfurt.
Neben der Aufarbeitung von dem, was einmal war, soll die Erinnerung für die Zukunft dienlich sein; dem, was sein kann. Ausgehend von dem interdisziplinären Kultur- und Forschungsprojekt Nullpunkte der Gewalt im Lavanttal: 1493 & 1934 der Lavanttaler Kulturinitiative Container 25 erscheint nun dieser wichtige Sammelband im Clio-Verlag, und stellt einen weiteren Schritt im gemeinsamen Umgang mit der Geschichte als notwendige Verortung im Heute dar.
Buchumschlag © Georg Rigerl
Location/Venue:
Sandsteinweg 8
9411 St. Michael bei Wolfsberg
Kärnten/Koroška
(Vis-à-vis Golfplatz)
Vereinsadresse:
Verein Container25
St. Michaelerstraße 6
9400 Wolfsberg
Kärnten/Koroška
https://container25.at/
Kontakt
Allg. Fragen und Reservierungen: office@container25.at
Social Media
www.facebook.com/container25
www.instagram.com/container_25/
Buchpräsentation
und Diskussion mit Herausgeber:innen und Beitragenden
Daniel Gönitzer / Katharina Pressl (Hg.)
Nullpunkte der Gewalt. Antisemitismus, Nationalsozialismus und Hexenverfolgung im Lavanttal.
(Verlag CLIO: Graz 2025)
Datum: Samstag, 12. April 2025
Beginn: 19 Uhr
Ort: CONTAINER 25, Sandsteinweg 8, 9411 St. Michael bei Wolfsberg, Kärnten/Koroška
Eintritt freiwillige Spenden.
In diesem Sammelband werden das Lavanttal in Kärnten/Koroška und seine Gewaltgeschichte anhand von Schlaglichtern auf Antisemitismus, Nationalsozialismus und Hexenverfolgung als Nullpunkte der Gewalt beleuchtet. Die Beiträge zur vergessenen, verschwiegenen und verdrängten Gewaltgeschichte sind ihrem „Gegenteil“ gewidmet: einem solidarischen und offenen Tal.
Mit Beiträgen von Adina Camhy, Daniel Gönitzer, Heimo Halbrainer, Valentin Hauser, Christian Klösch, Wilhelm Kuehs, Andrea M. Lauritsch, Elena Messner, Katharina Pressl, Marlene Radl, Alexandra Schmidt, Manuel Swatek, Viktoria Tatschl, Johannes Thonhauser, Alexander Verdnik
„Der vorliegende Band wehrt sich gegen jede Beruhigung und ganz gewiss gegen die Behauptung von Balance. Er stiftet algebraisch, analytisch und aktionistisch Unruhe und verursacht eine notwendige Gleichgewichtsstörung innerhalb der dominanten Diskurse Kärntens.“
„Pričujoči zbornik se upira vsakršnemu zagotavljanju ali uveljavljanju ravnovesja in zavestno netialgebraični, analitični in akcijskinemir ter tako sistematično ruši ravnovesja znotraj prevladujočihdiskurzov o avstrijski Koroški.“
Elena Messner in ihrem Geleitwort (d/slo)
Kontakt Herausgeber:innen: Daniel Gönitzer (0676 7262515) und Katharina Pressl (0650 6916389)
https://www.nullpunkte-lavanttal.at/
http://www.clio-graz.net/
Das Lavanttal nimmt in der Geschichte Österreichs vor allem eine zwielichtige Rolle ein. Bereits 1338 kommt es zu einem Pogrom gegen die jüdische Bevölkerung, über 70 Menschen sterben, etliche werden vertrieben. 1496 erlässt Kaiser Maximilian I. das sogenannte “Judenedikt”, welches der jüdischen Bevölkerung den Aufenthalt in Kärnten generell verbietet. 1493 wird österreichweit in Wolfsberg der erste Prozess abgehalten, in dem der “Teufelsbund” und “Hexerei” ausschlaggebend für ein Todesurteil sind. Die großen Wellen der Hexenverfolgung setzen in Kärnten und insbesondere im Lavanttal erst 100 Jahre nach dem Exempel von 1493 ein. Ab Mitte des 17. Jahrhundert kommt es in ganz Kärnten zu Hinrichtungswellen und Kettenprozessen.
1600 werden 14 evangelische Familien aus Wolfsberg verbannt, es kommt zu Bücherverbrennungen, die evangelische Kirche im Schloss Bayerhofen, das Predigerhaus sowie der evangelische Friedhof werden zerstört. Der “Kärntner Abwehrkampf” 1919 wird als besonders blutig mystifiziert, gibt einer anti-slawischen Grundhaltung Ausdruck und führt zur Konstruktion “heimattreuer Kärntner”. 1934 ist der Bezirk Wolfsberg der einzige politische Bezirk Österreichs in dem es den Nationalsozialisten gelang, politisch die Macht zu übernehmen und militärisch das Territorium vollständig zu besetzen, dementsprechend ist der “Anschluss” 1938 in Wolfsberg ohne eklatanten Widerspruch abgelaufen. 1938 werden die Wolfsberger lebenden jüdischen Familien vertrieben und 1942 teilweise im KZ Auschwitz ermordet. In den Jahren 1940/41 wurden außerdem 66 Wolfsberger:innen im Zuge der NS-„Euthanasie“ ermordet: 60 Personen in der Tötungsanstalt Hartheim und 6 im Gaukrankenhaus Klagenfurt.
Neben der Aufarbeitung von dem, was einmal war, soll die Erinnerung für die Zukunft dienlich sein; dem, was sein kann. Ausgehend von dem interdisziplinären Kultur- und Forschungsprojekt Nullpunkte der Gewalt im Lavanttal: 1493 & 1934 der Lavanttaler Kulturinitiative Container 25 erscheint nun dieser wichtige Sammelband im Clio-Verlag, und stellt einen weiteren Schritt im gemeinsamen Umgang mit der Geschichte als notwendige Verortung im Heute dar.
Buchumschlag © Georg Rigerl
Location/Venue:
Sandsteinweg 8
9411 St. Michael bei Wolfsberg
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St. Michaelerstraße 6
9400 Wolfsberg
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